Bröckelnder Markt im Maschinenbau

Jetzt Geschäfts- und Finanzierungsbasis sichern

Die Zeiten voller Auftragsbücher sind für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau Vergangenheit. Auch wenn laut des Branchenverbands VDMA das laufende Jahr noch ziemlich abgesichert ist, zeigen sich dunkle Wolken am Horizont. Während die Autobauer dem Trend zur E-Mobility hinterherlaufen, versäumt die Zulieferindustrie die notwendige Neuausrichtung. Chinas Autoboom schwächt sich ab. Brexit, drohende US-Sanktionen und Handelskonflikte verschärfen die Lage. Das führt zu massiven Verunsicherungen und düsteren Aussichten bei den Maschinen- und Anlagenbauern sowie den Herstellern von Industrieprodukten.

„Die Prognosen aller Konjunkturforschungsinstitute für 2019 liegen bei einem Wachstum zwischen ‚nur‘ noch 1,1 und 1,6 Prozent. Der ifo-Geschäftsklimaindex ist zum vierten Mal in  Folge gefallen. Von einer Rezession sprechen die meisten Forscher zwar noch nicht, aber von einer deutlichen Konjunkturabkühlung“, sagt Interim Executive CFO Manuel Althoff.  Mit Ausnahme der Bauwirtschaft wird insbesondere im Maschinenbau und in der Automobilzulieferindustrie erkennbar, dass der Auftragseingang nahezu stagniert, und dieses Mal handelt es sich nicht nur um einen  Abschwung in der Konjunktur, die sich wieder erholen wird. Die Fragestellung der zukünftigen Märkte ist für viele Unternehmen unbeantwortet. „Darin spiegeln sich unter anderem die Auswirkungen des Dieselskandals und der sich abzeichnende Übergang zur Elektromobilität wider“, so Althoff weiter.

Zukunftsfähigkeit im Auge behalten

Die hohe Auslastung der Betriebe in den vergangenen Monaten, hat bis zu einem gewissen Grad  verhindert, dass sich das Management intensiv mit der Zukunft und der Sicherung der Ertragsströme befasste. Dafür ist es jetzt höchste Zeit. Das bedeutet nicht nur, sich mit Kostenreduzierung, Effizienz,  Pricing und neuen Geschäftsfeldern zu befassen, sondern auch mit der finanziellen Absicherung des Unternehmens. Notwendige Investitionen in Innovationen und neue Geschäftsmodelle erfordern günstige und sichere Finanzierungen. Die bereits sichtbaren Veränderungen im Markt machen möglicherweise Restrukturierungen erforderlich, denn es ist unter anderem fraglich, ob die aufgebauten Kapazitäten künftig noch gebraucht werden. Laut des Deloitte European Spring Survey 2019 haben erst 35 Prozent der Unternehmen konkrete Vorbereitungen für den Fall eines Abschwungs oder einer Rezession getroffen. Maßnahmen auf der Finanzierungsseite, etwa Diversifizierung von Finanzierungsquellen und Reduzierung der Verschuldung, sind bei ungefähr einem Drittel der Unternehmen geplant oder bereits durchgeführt. Es wird deutlich, dass noch Nachholbedarf besteht. Insbesondere die Anpassung der Kreditlinien und die Reduzierung der Verschuldung erfordert externe Unterstützung, zumal die Entwicklungen in der Finanzbranche für die Unternehmen denkbar ungünstig sind.

Finanzierungsbasis überprüfen

„Stresstests der European Banking Authority (EBA), denen sich europäische Banken regelmäßig unterziehen müssen, offenbarten erst jüngst deutliche Schwächen einiger Banken, darunter auch deutsche Institute, in der Frage, wie gut sie auf einen simulierten, plötzlichen Konjunkturabschwung vorbereitet sind“, sagt Althoff und betont: „Insbesondere für mittelständische Kunden bedeutet dies unter Umständen, dass die Tragfähigkeit oft langjähriger vertrauensvoller Geschäftsbeziehungen zu ihren Hausbanken abnimmt und die Institute bei einem so genannten Breach of Covenants unter bestehenden Finanzierungsverträgen von Sanktionsmöglichkeiten eher und konsequenter Gebrauch machen als noch vor einigen Jahren. Häufig veranlassen Banken in diesen Situationen die Erstellung eines Sanierungsgutachtens nach IDW S6.“

Sollte es so weit kommen, sind die Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten des Managements laut Althoff deutlich eingeschränkt. „Man sitzt schon auf dem Beifahrersitz“, sagt er und empfiehlt Unternehmen, ein Frühwarnsystem zu schaffen: „Lassen Sie mit professioneller Unterstützung verschiedene Szenarien durchspielen, welche Auswirkungen Ergebnisrückgänge, ein höherer Working Capital Bedarf, CAPEX-Anforderungen oder auch Kapazitätsanpassungen auf die Covenants in Ihren Finanzierungsverträgen haben.“

Das Spiel ändern

Erfahrene Berndtson Interim Manager springen ein, wenn Unternehmen in dieser Sondersituation Unterstützung brauchen.  Doch die schnellen Erfolgsrezepte zur Ertrags- und Liquiditätsverbesserung, die Investition in Effizienzprogramme reichen nicht aus, um Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen. Unternehmen dürfen es nicht versäumen, eine zukunftsfähige Agenda zu entwickeln, die signifikantes Wachstum in neuen Märkten, mit neuen Produkten und Dienstleistungen ermöglicht.

Wenn sich die Spielregeln ändern, ändert sich das Spiel. Es müssen entscheidende Fragen gestellt werden: Passen unsere heutigen Produkte zu den globalen Markttrends und künftigen Anforderungen? Was können und müssen wir beibehalten, was kurzfristig ändern? Welche mittel- und langfristigen Entwicklungen sind notwendig, damit unsere Angebote nicht schon bald ersetzbar werden? Auch bei der Lösung dieser Herausforderungen und der Umsetzung entsprechender Maßnahmen begleiten Sie die Manager von Berndtson Interim.

May 23, 2019
Sascha Hackstein
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